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Die Bahnlinie Paris St Lazare – Mantes La Jolie führt von der westlichen Banlieue in die französische Hauptstadt. Die «double étages» und «trains gris» dienten FUZI und seiner Gruppe UV (Ultra Violent) während fünfzehn Jahren als Arbeitsgrundlage und Bildträger, als Revier und Maitresse. Auf den grau-glatten Oberflächen der Funktionalitätsarchitektur tropft in schwarzen Lettern «FUZI», «RAP», «SALO», «KISS» oder «VOYOU». Das Leder der Sitzbänke aufgeschlitzt, die Scheiben mit Steinen eingeschlagen.

Das vorliegende Buch versammelt Fotografien, die zwischen 1996 und 2001 entstanden, ein Vandalismus-Archiv, ein Zeitdokument «brutaler Sorglosigkeit», begleitet von Gedichten und Texten des Künstlers. Es ging nicht nur darum, den Namen überall hin zu wuchten, zu hämmern und zu schmieren, um bekannt zu werden, sondern darum, eine Spur zu hinterlassen, gleichwohl im Raum wie auch in den Köpfen der Reisenden. Dies bedurfte einer rigiden Vorgehensweise: Überwachungsmethoden der Bahnpolizei (SUGE) und Schaffner, nur unter umgekehrten Vorzeichen. Eine mit den Lücken des Fahrplans und der Kontrollen synchronisierte Routine, ein von Haltestellen und Wagenabteilen rhythmisiertes Ausfindigmachen, Übermalen und Fotografieren – der Unterhalt der Linie. Sie schufen sich im Regelwerk der Gesellschaft Temporäre Autonome Zonen, in denen kurzzeitig absolute Freiheit gelebt werden konnte, die in einem archaischen «Ästhetizismus des Chaos» Ausdruck fand.

Edition Patrick Frey, Gebunden, 134 Seiten, 23 × 16.5 cm.
 


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